asiatischer Laubholzbockkäfer
Der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) wurde aus seiner asiatischen Heimat bereits nach Nordamerika, sowie zahlreiche europäische Länder wie Österreich, Frankreich, Niederlande, Schweiz, Großbritannien, Finnland, Montenegro und Italien verschleppt. In einigen dieser Befallsgebiete konnte der Käfer erfolgreich ausgerottet werden.
In Deutschland wurde die Art im Freiland erstmals im Jahre 2004 festgestellt. In den deutschen Befallsgebieten unterliegt der ALB zwar strengen Ausrottungsauflagen, trotzdem ist er - zum Teil auf niedrigem Populationsniveau - immer noch aktiv. Der Käfer befällt gesund erscheinende Bäume und kann sie zum Absterben bringen.
Das Verschleppen aus seinem Heimatgebiet erfolgte vorwiegend mit Verpackungsholz. Das Risiko einer weiteren Einschleppung dieses Quarantäneschadorganismus und damit die Gefahr, die vor allem für Bäume im Öffentlichen Grün, aber auch für das Ökosystem Wald ausgeht, ist sehr groß.
Befallssymptome sind an jungen Bäumen verhältnismäßig gut aufzuspüren. Bei Altbäumen mit dichtem Laub gibt letztlich nur die Inspektion in der Krone selbst, z. B. bei Baumpflegearbeiten, eine ausreichende Sicherheit. Selbst äußerlich vital erscheinende Bäume können Larven oder fertig entwickelte, schlupfbereite Käfer beherbergen.
Verwechslung möglich mit Larvenaktivitäten u. a. des Blausiebs (Zeuzera pyrina), des Weidenbohrers (Cossus cossus) und von Bockkäfern z. B. Pappelbock (Saperda carcharias) oder Moschusbock (Aromia moschata) sowie Glasflüglern (Sessidae).
Wirtspflanzen
Das Wirtspflanzenspektrum des ALB umfasst viele Laubgehölze, wobei er offensichtlich Ahorn, Birke, Rosskastanie, Weide, Pappel und Ulme bevorzugt.
Gegenmaßnahmen
Besonders in der Etablierungsphase des ALB, in der noch nicht sehr viele Bäume betroffen sind, ist die derzeit wirksamste Maßnahme, alle befallenen Bäume sowie die Nachbarbäume (innerhalb des Wirtsbaumsspektrums) konsequent zu fällen. Das gefällte Holz muss vor Ort gehäckselt und unmittelbar verbrannt oder anderweitig phytosanitär behandelt werden. Eine Nutzung der Bäume als Brennholz ist nicht zulässig, da während der Lagerung Käfer schlüpfen und neue Bäume befallen werden könnten.
Chemische Bekämpfungsmaßnahmen sind unter praktischen Gesichtspunkten derzeit weder mit Spritzungen noch mit Stamm und Bodeninjektionen durchführbar. Ein Fallensystem mit chemischen Lockstoffen oder Pheromonen steht zur Verfügung und kann zu Monitoringzwecken eingesetzt werden.
Quelle: Julius Kühn Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, 06484 Quedlinburg